Aus einer neuen Forschungsstudie geht hervor, dass Fußball positivere Auswirkungen auf das Selbstvertrauen junger Frauen hat als andere beliebte Sportarten.

Die größte Studie dieser Art wurde jüngst von der UEFA und einer renommierten Expertengruppe durchgeführt, um die Auswirkungen zu untersuchen, die der Fußball auf den psychologischen und emotionalen Zustand von Mädchen und jungen Frauen in Europa hat. Dabei wurden die Auswirkungen des Fußballs auf Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, Wohlbefinden, Gemeinschaftsgefühl, Motivation und Alltagsfähigkeiten berücksichtigt und mit den Ergebnissen aus anderen Sportarten verglichen. Es wurden Daten in sechs Ländern (Dänemark, England, Deutschland, Spanien, Polen und Türkei) erhoben.

Neben der Analyse bestehender Forschungsarbeiten über den Zusammenhang zwischen Fußball und Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, Alltagsfähigkeiten und Wohlbefinden wurden im Rahmen der Studie Daten zu 4 128 Mädchen und jungen Frauen über 13 Jahren zusammengetragen.

Laut Studie gibt es trotz der großen Unterschiede hinsichtlich des Entwicklungsstands des Frauenfußballs in Europa zahlreiche Ähnlichkeiten, was die Auswirkungen auf das Selbstvertrauen anbelangt.

Der wichtigste Faktor, der zum Ausdruck kommt, ist, dass Mädchen, die Fußball spielen, ungeachtet ihres Wohnortes oder ihres Spielniveaus mehr Selbstvertrauen haben als Mädchen, die keinen Sport betreiben. Mädchen, die Fußball spielen, haben zudem auch mehr Selbstvertrauen als Mädchen in anderen Sportarten.



• 80 % der jungen Mädchen legten dank der Tatsache, dass sie in einem Team/Verein Fußball spielen, ein selbstbewussteres Verhalten an den Tag, gegenüber 74 % jener in anderen Sportarten.

• 54 % der jugendlichen Fußballerinnen waren einverstanden bzw. sehr einverstanden mit der Aussage "Ich mache mir weniger Gedanken darüber, was andere über mich denken, seit ich meinen Sport betreibe", gegenüber 41 % der Mädchen in anderen Sportarten.

• 58 % der befragten 13- bis 17-jährigen Fußballerinnen konnten ihr mangelndes Selbstbewusstsein ausgleichen, im Vergleich zu 51 % der Mädchen, die andere Sportarten betreiben.

• 48 % sagten, sie seien dank dem Fußball weniger gehemmt, verglichen mit 40 % der Teenager in anderen Sportarten.

Die Studie verspricht ermutigende Perspektiven für den Fußball, einen Sport, der in den kommenden Jahren in Europa mit einem enormen Wachstum rechnen kann.

Die Frauenfußballberaterin der UEFA, Nadine Keßler, sagte: "Diese Studie zeigt auf, dass Mädchen, die Fußball spielen, mehr Selbstvertrauen haben als jene, die nicht spielen. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur betonen, wie wichtig dies für die Entwicklung ist. Ich bin überzeugt, dass wir die Wahrnehmung verändern und den Fußball für Mädchen im Teenageralter cool machen können. Wenn wir das schaffen, sind wir auf dem richtigen Weg, um unser Ziel, Fußball zur Sportart Nummer eins für Mädchen in Europa zu machen, zu erreichen."

"Diese Studie verdeutlicht eindrucksvoll die positiven Auswirkungen des Fußballs auf die Entwicklung junger Mädchen und Frauen. Ziel ist es, mehr Mädchen für unsere Sportart zu begeistern und zum Fußball zu bringen", meint ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner.

Seit dem Start des Frauenfußball-Entwicklungsprogramms 2010 ist ein Wachstum auf allen Ebenen zu verzeichnen. Nachdem zahlreiche der 55 UEFA-Mitgliedsverbände mehr Energie und Ressourcen investiert haben, ist das Niveau des Elite-Frauenfußballs deutlich angestiegen. Erstmals werden diesen Sommer an der Endrunde der UEFA Women's EURO in den Niederlanden 16 Teams teilnehmen.

Am 1. Juni wird die UEFA die innovative Kampagne " Together #WePlayStrong" starten, mit welcher der Fußball bis 2022 zur teilnehmerstärksten Sportart bei Mädchen und Frauen in Europa gemacht werden soll.

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